Friday, July 16, 2010
Nach dem Einchecken ins Hotel machten wir uns gegen 17:00 Uhr auf den Weg zu Bostelmann's Saal nach Frelsdorf. Dort angekommen machten wir vor einem großen Werbebanner ein Foto, bevor die Bühne aufgebaut und der Soundcheck durchgeführt wurde.
Die lokale Tageszeitung schrieb über den Auftritt das folgende Review:











Tiefgründig genialer Sound - Der Kanadier Leeroy Stagger rockte in Frelsdorf


Coole Gitarrensoli, brilliante Schlagzeugbreaks und eine tolle Stimme. Wenn Sie jemanden treffen sollten, der so ins Schwärmen gerät, der kann nur den jungen kanadischen Roots- und Country-Rockmusiker Leeroy Stagger und seine Band gehört haben.

Mit diesem musikalischen Highlight hat Carsten Bostelmann, Vorsitzender des Vereins Kulturtransport am Freitag Abend in Bostelmanns Saal wieder einmal ein gutes Händchen bewiesen und das kulturelle Angebot der Elbe-Weser-Region bereichert.


Die knapp 100 Besucher im Saal hatten vor der Veransaltung länger als geplant die Gelegenheit, sich bei einer Flasche Wein oder einer Flasche Bier auf Lagerfeuer- und Präriefeeling einzustimmen.


Mit "Sorry, I'm late, it's canadian time." erlangte Leeroy Stagger die Sympathie des Publikums im Nu, als er die Bühne betrat. Stagger's Texte wirken ehrlich, rau und schonungslos. Sie handeln von Einsamkeit und Fernweh, beschreiben ungeschminkt das monotone Small-Town-Leben mit all seinem Frust in den Beziehungen und dem Trost im Alkohol. Er findet in seinen Texten oft genug einen Ausweg, eine Tür zur Hoffnung, einen Hauch von Glück.


In diesem Genre bleibt Leeroy Stagger sich selbst genauso wie dem Namen seines Albums treu: "Everything Is Real". Er wirkt völlig authetisch und unverbraucht. Naturbelassen unter jeglichem Verzicht auf klanliche Tricks erweckte Leeroy Stagger Bostelmann's Saal zum Leben.


Auch diese Runde aus einer Reihe von Veranstaltungen des Vereins Kulturtransport entließ die Zuhörer im Frelsdorfer Saal mit einem unvergleichlichen Konzerterlebnis in den Abend.

Auch an diesem Abend verlangte das Publikum drei Zugaben - ein toller Erfolg. Und so verbrachten wir nach der Show noch eine lange Zeit mit Carsten Bostelmann, seinem Team und den Gästen. Erst gegen 2:00 Uhr morgens erreichten wir wieder das Hotel, in dem Kevin Kane für eine großartige Lachorgie sorgte.

Kevin Kane ist ein lustiger Bursche von einem anderen Planeten. Er beobachtet das Leben aus einem ganz speziellen Blickwinkel und entdeckt dabei Dinge, die allen anderen Menschen verborgen bleiben. In diesem Fall war es ein ausgestopfter Fasan, den Kevin von der Wand nahm und damit eine Fasanenattacke simulierte. Dabei schrie Kevin wie am Spieß und wir brachen vor Lachen beinahe zusammen. Am nächsten Morgen nahm dann auch Tyson Maiko noch einmal ein liebgewonnenes Wildtier in die Hand.
Gegen 9:00 Uhr am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Südosten. Von einem logistischen Standpunkt aus betrachtet war die Tour eher eine Tortour, denn auch an diesem Tag hatten wir eine Riesendistanz zurückzulegen. Von Bremerhaven im Nordwesten Deutschlands ging es über 600 km mit unserem Gespann nach Singwitz im Südosten. Wie man der obigen Karte entnehmen kann, sollte es in den nächsten Tagen aber auch wieder zurück in den Norden gehen. Da gäbe es deutlichen Optimierungsbedarf!!

Die Fahrt wollte kein Ende nehmen und ich glaube, wir machten an insgesamt vier Raststätten halt. Wie der geneigte Leser sich vorstellen kann: den Vorsatz, gutes und gesundes Essen zu sich zu nehmen, kann man auf einer Tour vollends vergessen. Gegen 18:00 Uhr checkten wir im Hotel in Bautzen ein und machten uns bereits 30 Minuten später wieder auf den Weg ins Kesselhaus nach Singwitz.

Das Navigationssystem wies eine Fahrtzeit von ca. 10 Minuten aus; auch auf der Google-Maps Karte sah es ähnlich aus. Es wimmelte allerdings von Großbaustellen, so dass sich die Anreise als sehr kompliziert herausstellte und wir ca. 40 Minuten bis nach Singwitz brauchten. An den Rückweg dachten wir hier noch nicht.

In Singwitz angekommen hatten wir Schwierigkeiten, den Club in einem Gewerbegebiet zu entdecken. Letztendlich gelang es uns und wir waren sehr angetan von der Umgestaltung eines historischen Gebäudes zu einer Kulturherberge. Eine große, professionelle Bühnen-, Licht- und Soundtechnik, eine sehr durchdachte Konstruktion von Zugang, Backstage-Bereich, Bühnenaufbau, im Zuschauerraum z. T. alte Ölfässer als Tische, viel Mauerwerk, viel Edelstahl. Und auch hier sollte sich ein sehr dynamischer und guten Abend entwickeln.

Die Zuschauer waren begeistert von der Show, gingen toll mit, verlangten auch hier drei Zugaben und viele meinten nach der Show, dass Leeroy Stagger deutlich mehr Publikum verdient gehabt hätte. Für unseren Geschmack war die Show mit ca. 100 Gästen jedoch recht gut besucht und ein voller Erfolg.

Gegen Mitternacht begannen wir bei Nachtfrost mit dem Abbau der Backline und konnten gegen 1:15 Uhr wieder abfahren. Die Großbaustellen führten auf dem Rückweg wieder zu einem großen Problem: das Navigationssystem lotste uns über eine Strecke, die schnell zu einer Baustraße wurde, nach ca. 500m wurden wir auf eine kleine Seitenstraße gelotst, um anschließend wieder auf die Baustraße zu gelangen. Dort gab es dann ein Hinweisschild, dass die Straße bald enden werde und nur Baufahrzeugen die Weiterfahrt erlaubt sei. Wir folgten der irrigen Annahme, dass wir sicher auch über diese Baustrecke fahren könnten, denn das Wenden mit Van und Hänger schien auf dieser Baustelle unmöglich. Tja, und so fuhren wir tatsächlich bis an das Ende der Straße, die aufgrund einer noch fehlenden Brücke quasi im Nichts endete. Nach einem ca. 30minütigen Wendemanöver unter Zuhilfenahme aller dirigierenden Mitfahrer schafften wir bei eisigen Temperaturen das schier Unmögliche - das Gespann war endlich gewendet.

Wenn ich mich recht entsinne, benötigten wir weitere 30 Minuten bis zum Hotel und fielen dort todmüde in unsere Betten. Die Aussicht auf den folgenden, freien Tag in Berlin bereitete uns aber gewisse Vorfreude.

Am folgenden Sonntag, den 18.10.2009, fuhren wir nach dem Frühstück weiter nach Berlin und erreichten gegen 14:00 Uhr unser Hotel Velvet in der Oranienburger Straße. Nach einer kurzen Erfrischung machten wir uns auf die Socken und ich mimte bei einer ausgedehnten Begehung den Reiseleiter.  Wir besichtigten den Bunker (Reinhardtstraße, den Reichstag und das Bundeskanzleramt, das Sowjetische Ehrenmal, die Gedenkecke für Opfer des SED-Regimes, das Brandenburger Tor, das Berliner Stelenfeld. Besuchten Reste der Berliner Mauer am Checkpoint Charlie, marschierten über die Friedrichstraße, Jägerstraße bis zum Gendarmenmarkt. Anschließend zurück auf die Friedrichstraße bis wir gegen 18:00 Uhr wieder am Hotel waren.

Eine knappe Stunde später trafen wir uns zum Abendessen im dem Hotel gegenüberliegenden indischen Restaurant Amrit. Die Speisen und Getränke waren ausgezeichnet und anschließend waren die Jungs so gut drauf, dass sie noch eine weitere Runde durch Berlin drehen wollten.

Wir machten uns also erneut auf den Weg. Über die Oranienburger Straße, die Hackeschen Höfe und die Karl-Liebknecht-Straße, ging es zum Alexanderplatz. Nach einem großen Bogen zurück über Karl-Liebknecht-Straße, Unter den Linden, Zeughaus, Kupfergraben und Tucholskystraße zurück zur Oranienburger. Ein wunderschöner Abend bei klarem Himmel und trocken-kaltem Wetter.

Nach einigen letzten Absackern in der Velvet Lounge des Hotels war wieder mal ein Tag geschafft.

Der Folgetag sollte wiederum ein Dauerreisetag werden. Gegen 10:00 Uhr verließen wir Berlin im Schritttempo. Nach gefühlten 90 Minuten waren wir auf der Autobahn A24 konnten dort aber nicht wirklich an Geschwindigkeit zulegen. Es machte den Eindruck, ganz Berlin sei auf der Fahrt Richtung Norddeutschland. Gegen Mittag machten wir Halt in einer schäbigen Autobahn-Raststätte mit kleinem, aber unfeinem Angebot. Wir hofften, dass sich der Stau nach der Pause etwas entzerrt haben würde, aber das war nur ein Wunsch, der nicht erfüllt wurde. Weiter ging es im Megastau nach Hamburg. Gegen 17:00 Uhr passierten wir Hamburg und erreichten nach ca. 8 Stunden Gesamtfahrtzeit gegen 18:00 Uhr Norderstedt.

Dort checkten wir zunächst im Hotel ein und machten uns gleich wieder auf den Weg zum Ort des Geschehens. Dort hatten wir nicht mal mehr Zeit für ein Abendessen, denn wir waren bereits zwei Stunden über der Zeit. Die Betreiber des Music Star, Wolfgang und Andrea, sind zwei sehr nette, begeisterte Musik-Fans und ihre Liebe zur Musik und den Musikern merkt man ihnen in nahezu jeder Bemerkung und Aktion an.

Beim Music Star handelt es sich um einen relativ kleinen Raum, in dem aber zahlreiche Techniker mit ausgezeichnetem Material arbeiten: Licht, Ton, Video... alles vom allerfeinsten. Die Show wurde mit mehreren Kameras aufgezeichnet und gleichzeitig in die angeschlossene Kneipe live übertragen.

Vor der Show traf ich auf meine Familie, die während der Herbstferien ein paar Tage in Hamburg verbrachten - das war ein sehr schönes Wiedersehen! Außerdem traf ich auf meinen Freund und ehemaligen Kollegen Jörg, der bereits 15 Jahre zuvor aus Mülheim nach Norderstedt zog.

Die Show endete hier nach zwei Zugaben und die Publikumsreaktionen waren ausgezeichnet (was sich auch immer an den CD Verkaufszahlen ablesen lässt). Obwohl wir auch dieses Mal wieder den ganzen Tag im Auto verbracht hatten, war es ein schöner Tag. Und das Hotelzimmer wartete bereits auf uns. Mit Dusche und WC.

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