Thursday, July 29, 2010
Dieser Blog-Eintrag dient als Inhaltsverzeichnis über die in den letzten Wochen als Tourtagebuch verfasste 2009er Tour mit Leeroy Stagger & The Wildflowers:

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6

Enjoy and thanks for joining in ;-)
Auf geht es zum letzten Teil dieser "epischen Tour".

In dieser letzten Woche standen Shows in Solingen, im Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe, in Wesel sowie in Lauchhammer auf dem Programm. Die Shows in Solingen bzw. Wesel waren innerhalb einer dreiviertel Stunde Fahrtzeit zu erreichen, das Raumfahrtzentrum war ohnehin die Home Base von daher war keine Extra-Fahrtzeit erforderlich.

Diesen Montag der letzten Tour-Woche nutzten Tyson, Ian und Kevin für einen Ausflug mit der Bahn nach Köln, während Leeroy sich wieder in sein Zimmer zurückzog. Mein Urlaub war offiziell beendet und ich ging nach langer Abstinenz wieder ins Büro. Die Köln-Reisenden kamen erst spät gegen 21:30 Uhr zurück, verbrachten jedoch einen erlebnisreichen und spannenden Tag in der Domstadt.

Auc den Dienstag verbrachte ich ihm Büro, um gegen 17:00 Uhr nach Solingen aufzubrechen. Hier sollte es dann erneut zu einigen Streitereien kommen. Nur wenige Tage vor dem Solinger Auftritt erfuhren wir, dass der eigentliche Auftrittsort wg. Renovierungsarbeiten geschlossen sei und Leeroy Stagger & The Wildflowers in der benachbarten "Werkstatt" auftreten sollten. Dort angekommen war leider nicht der eigentliche Promoter vor Ort, sondern nur ein junger Adjutant. Versorgungstechnisch (Essen + Getränke) war nichts organisiert, so dass wir nach einem katastrophalen Soundcheck in die Solinger Innenstadt fuhren und bei einem Asiaten auf eigene Kosten speisten.

Ian hatte sich inzwischen in Rage geredet: kein Essen, keine Getränke, ein Raum mit einem fürchterlichen Sound, in diesem Raum ein Tisch an dem Mitarbeiter der Nachbar-Geschäfte saßen und die Raumluft mit Zigaretten und Zigarren verpesteten. Ian war drauf und dran, den Auftritt abzusagen. Auch Kevin war mehr als unzufrieden. Als Leeroy dann wieder die Zügel in die Hand nahm sprach er ein Machtwort und verlangte von seinen Mitstreitern eine professionellere Einstellung. Leeroy bot sogar an, einen Solo-Auftritt zu spielen und es flogen die Fetzen. Nach einer halben Stunde intensiven Diskutierens entschied sich die Band, doch aufzutreten.

Ian musste das Schlagzeug sehr reduziert spielen, weil der Raum unglaublich hallte. Leeroy spielte die gesamte Show auf der Akustikgitarre und Kevin und Tyson schraubten ihre Verstärker weit herunter. Ich kann mich noch grob an weitere technische Störungen während der Show erinnern. Wenn ich mich recht entsinne verstummte Kevin's Gitarrenverstärker immer mal wieder. Die Band verkürzte ihren Auftritt, spielte nur ein kurzes Set und Leeroy ließ sich noch zu zwei Solo-Zugaben von den 13 zahlenden Zuschauern hinreißen. Alles in allem ein Abend, den man sich hätte sparen können.

Dieser Auftritt riss alle ein wenig runter, aber es standen das Hauskonzert im Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe, ein Auftritt im immer wunderbaren JZ Karo in Wesel sowie der Abschlußgig in Lauchhammer (von dem man immer nur Gutes hörte) bevor.

Das Hauskonzert fand am 28. Oktober, an Leeroy's 27. Geburtstag, statt. Ein großartiges, sehr bewegendes Hauskonzert. Die Gäste waren aus dem Häuschen, verlangten auch hier drei Zugaben und alle 48 Gäste verließen hochzufrieden das Haus. Kevin Kane hatte mit den Musikern noch einen netten Gag ausgedacht und spielte statt des eigentlichen Gitarrensolos ein "Happy Birthday" in den Song und das ganze Publikum sang mit. Kevin, Tyson und Ian hatten sogar einen Pokal angefertigt, den sie Leeroy im Anschluss an den Song überreichten.

Das folgende Video zeigt den Song "Lay Down Your Guns" aufgezeichnet und geschnitten vom Videomann Michael Eifler:

Leeroy Stagger & The Wildflowers Lay Down Your Guns

Videomann | MySpace Video


Das Video fängt die Stimmung sehr schön ein. Für uns war es im Übrigen das erste Hauskonzert mit einer vollständigen Band. Ian verwendete dabei Marion's E-Drum-Set und tauschte die E-Snare durch seine Snare aus. Und es funktionierte hervorragend.

Für mich persönlich war die Einleitung zum Song "Brothers" sehr bewegend. Leeroy erklärte, welche Bedeutung meine Aktivitäten für seine Karriere hätten und es einen Moment in seinem Leben gegeben habe, an dem er seine musikalische Karriere beenden wollte und ich ihn zum Weitermachen motiviert hätte. Und daraufhin widmete Leeroy mir den vorgenannten Song. Ein sehr schönes Erlebnis.

Der Donnerstag war für die Musiker ein freier Tag (ich war wieder im Büro) und auch am Freitag ging es erst gegen 16:00 Uhr los in Richtung Wesel. Die Autobahn war stark befahren und wir kamen erst gegen 17:30 Uhr in Wesel an, wurden dort aber sehr freundlich von Mathias und seiner Crew begrüßt. Der Soundcheck ging relativ schnell vonstatten und so machte ich mich mit Ian auf den Weg durch Wesel. Ian hatte erst kurz vor der Tour geheiratet und litt nun sehr unter Heimweh - tja, als wäre das Leben eines Musikers nicht schon hart genug, spielen dann auch noch die Gefühle rein. Auch mein Argument, es sei doch jetzt der vorletzte Tag der Tour half nichts mehr. Diese Tour hatte für Ian bereits viel zu lange gedauert und die Reisestrapazen setzten ihm nun doch zu. Gegen 20:00 Uhr waren wir zurück im JZ Karo und es wurde die dort übliche Fleischplatte aufgetischt: ca. 15 Sorten Fleisch mit etwas Salat, Reis und Pommes.

Während wir speisten bestritten Eileen Rose & The Holy Wreck auf der Bühne das Vorprogramm und dabei ging es bereits ordentlich zur Sache. Inzwischen waren ca. 70 Gäste anwesend - das ist für das JZ Karo ein ordentlicher Besuch, es passen jedoch noch deutlich mehr Gäste vor die Bühne. Unter den Gästen waren auch ca. 10 Personen, die bereits das Hauskonzert von Leeroy Stagger & The Wildflowers erlebt haben.

Erst gegen 22:30 Uhr betraten dann "meine Jungs" die Bühne und gingen nach dem eher etwas ruhigeren Hauskonzert wieder richtig zur Sache. Das Publikum war sehr angetan und gegen 0:30 Uhr endete die Show. Wieder einmal mit drei Zugaben. Nach einem zügigen Bühnenabbau waren wir gegen 2:00 Uhr zurück im Raumfahrtzentrum.

Wir hatten allerdings eine kurze Nacht vor uns, denn am nächsten Morgen hieß es: Abreise nach Lauchhammer gegen 9:00 Uhr!! Es stand wieder eine kleine Deutschland-Reise an und das Navigationssystem berechnete eine fünfeinhalbstündige Fahrtzeit für die 615km-Strecke nach Lauchhammer.

Um kurz nach 9 Uhr ging die Reise nahezu pünktlich los (wir mussten aber mal wieder auf Kevin warten; in dessen Welt Zeit keine Rolle spielt ;-)). Und wieder einmal erwies sich das Fahren mit Hänger als sehr ermüdend. Wir hielten unterwegs an insgesamt drei Autobahnraststätten und machten einen weiteren Stop an der Thüringer Bratwurstbude aus dem ersten Kapitel dieser Tour.

Gegen 18 Uhr kamen wir endlich, endlich, endlich in Lauchhammer ein. Ralf Rischke, der Inhaber des Real Music Clubs in Lauchhammer, hatte bereits telefonisch mit uns Kontakt aufgenommen und machte sich Sorgen, ob wir noch rechtzeitig eintreffen würden. Wir wollten jedoch zuerst in die Pension um uns ein wenig aufzufrischen. Hier erlebten wir aber den nächsten Zeit-Killer, denn die im Vertrag angegebene Pension existierte nicht mehr. Also, das Haus war schon noch vorhanden, aber ein Nachbar klärte uns nach mehreren vergeblichen Klingelattacken auf, dass die Bewohner nicht da seien und fragte, was wir (langhaarigen Bombenleger) hier so spät abends suchten.

Wir mussten also nochmal Kontakt mit Ralf aufnehmen, der jetzt noch deutlich aufgeregter als beim ersten Telefonat war. Er erklärte uns, dass es sich wohl um einen Fehler im Vertrag handele, die eigentliche Pension sei nur einen Steinwurf (aber über dreimal rechts abbiegen) zu erreichen. Ok, ab zur Pension, Gepäck raus, frisch machen, zurück zum Auto. Kevin fehlt. Hatte er sich wieder den Kopf am Waschbecken gestoßen? Nein, Kevin hatte im Erdgeschoss der Pension eine Theke entdeckt und schaute sich die Einrichtung genauer an.

Als wären wir nicht schon spät genug: der Vertrag enthielt eine weitere falsche Adresse!! Und zwar die Büro-Adresse von Ralf - nicht die Adresse des Real Music Clubs. Dies führte zunächst zu einem weiteren Anruf bei Ralf, dem das ganze Theater überhaupt nicht gefiel. Nach wir die korrekte Adresse hatten, mussten wir jedoch ein kompliziertes und zeitaufwändiges Wendemanöver mit unserem Gespann vollziehen.

Ralf und sein Tontechniker waren bereits unter Hochspannung, erwarteten sie bei einer vierköpfigen Band doch einiges an Soundcheck-Vorbereitungen. Innerhalb einer halben Stunde war aber die Bühne aufgebaut und der Soundcheck absolviert. Wir hatten somit noch ein wenig Zeit, den tollen Real Music Club zu erkunden. Der Club befindet sich in einer umgebauten Kirche, hat einen begehbaren Orgelboden, eine riesige Theke und ist voll mit interessanten Musik-Devotionalien. Auf einem großen Display über der Bühne lief ein Live-DVD-Auftritt der amerikanischen Indie-Rock/Pop Band The Clarks. Tolle technische und liebevolle Musik-Ausstattung, ein cooler Backstage-Raum über (!)  der Bühne, hervorragendes Catering mit lokalen Spezialitäten, leckeres Bier, nette und begeisterungsfähige Gäste. Der Raum füllte sich zusehends und zu guter letzt waren ca. 180 Gäste im Real Music Club. Allerbeste Stimmung während der Show, wieder einmal drei Zugaben und alles in allem ein perfekter Abschluss der Tour.

Gegen 1:30 Uhr waren wir zurück in der Pension, als plötzlich das Telefon klingelte und Ralf mitteilte, wir hätten unsere Merchandise-Kiste im Club stehen lassen. Na, herzlichen Glückwunsch. Ralf war aber so gut, die Kiste bei uns vorbeizubringen. Herzlichen Dank dafür nach Lauchhammer.

Am letzten Tag stand wieder ein Höllenritt bevor und so machten wir uns gegen 9:30 Uhr zunächst auf die Suche nach einer Tankstelle. Nach kurzer Fahrt duch Lauchhammer entdeckten wir ein Billboard-Poster des Leeroy Stagger & The Wildflowers Konzerts und ließen uns von einer den Vorplatz fegenden Dame fotografieren.

Die Tankstelle lag gleich um die Ecke und so ging es wieder auf die Straße. Nach einer (gefühlt) endlos langen Fahrt machten wir an der KZ Gedenkstätte Mittelbau-Dora in der Nähe von Nordhausen gegen 14:00 Uhr halt. Als erstes wurden wir von einem Wachmann aufgeklärt, dass wir dort, wo wir stünden mit dem Anhänger nicht parken dürften. Er verfolgte unsere Aktivitäten ganz genau und dirigierte uns dann zu einer etwas abseits gelegenen Straße, an deren Rand wir das Fahrzeug abstellen durften.

Das Gelände des ehemaligen KZs Mittelbau-Dora ist bereits beim Betreten schreckeinflößend. Oberhalb des Appellplatzes liegt im Wald versteckt das ehemalige Krematorium, in dem noch die alten Verbrennungsöfen stehen. Ein sehr verstörendes Bild. (Wie man auch am Gesichtsausdruck von Kevin erkennen kann).

Nach einem Rundgang über das Gelände besuchten wir das zur Gedenkstätte gehörende Museum, in dem erschreckende Dokumente der Nazi-Herrschaft ausgestellt waren. Insbesondere eine Art Logbuch, in der die Verstorbenen (selbstverständlich handschriftlich) registriert wurden. Nur die wenigsten starben eines natürlichen Todes; die meisten Opfer starben durch Exekution. In dem offenen Buchausschnitt waren durchschnittlich 15 Tote pro Tag dokumentiert!!

Interessanterweise stellte sich heraus, dass die Vorfahren von Leeroy, Tyson und Kevin allesamt aus Ost-Europa stammen und dort eigene Erfahrungen mit "Concentration Camps" gemacht hatten (Ukraine, Ungarn, Jugoslawien). Zum Abschluss der Tour war dies noch einmal ein berührendes Erlebnis.

Gegen 16:00 Uhr fuhren wir schließlich weiter; kurz nach dem Erreichen der A44 bei Kassel wurde noch ein Portrait-Foto von Leeroy angefertigt, das mir ein paar Wochen später mit der Post zugestellt wurde.

Gegen 21:15 Uhr erreichten wir dann das Raumfahrzentrum, aßen noch eine Kleinigkeit und anschließend ging es daran, die für den nächsten Mittag geplante Abreise vorzubereiten, d. h. Koffer und Musik-Instrumente flugfertig packen, Müll entsorgen, im Haus herumfliegende Gegenstände der Musiker einsammeln, sortieren und verteilen, die Tourabrechnung durchführen, die Backline aus dem Trailer im Haus verstauen ... es gab also noch jede Menge zu tun. Gegen Mitternacht wurde es dann aber auch Zeit für's Bett.

Für den nächsten Tag hatte ich noch einmal Urlaub genommen. Das war aber auch bitter nötig. Wir nahmen noch ein gemeinsames Abschiedsfrühstück ein, dann wurde der Van gepackt und ab ging es zum Düsseldorfer Flughafen. Am Flughafen gab es dann noch eine herzliche Abschiedszeremonie und mit einer Träne im Auge gingen wir wieder getrennter Wege, nachdem wir nun 26 Tage gemeinsam verbracht hatten. Für Leeroy Stagger & The Wildflowers war die Tour noch nicht ganz vorbei: sie hatten noch einen weiteren Auftritt in Toronto zu bestreiten, bevor es endgültig zurück nach Lethbridge, Alberta (Leeroy und Tyson), sowie Vancouver (Ian) und Kelowna (Kevin) ging. Nach dem Auftritt in Toronto fuhren Leeroy und Tyson ihren in Toronto geparkten Van innerhalb von zweieinhalb Tagen non-stop nach Lethbridge - was für eine Mördertour ....

Damit war es aber auch für mich noch nicht ganz getan. Am Tag nach dem Abflug musste die Backline aus Platzmangel vom Raumfahrtzentrum ins Büro nach Essen gebracht werden. Über einen Spediteur veranlasste ich die Abholung aus Essen und den Transport zurück zu Blue Rose Records nach Heilbronn. Einen weiteren Tag später musste der Anhänger zurück zum Verleih. Nachdem dieser uns vier Wochen lang hervorragende Dienste geleistet hatte und problemlos funktionierte, passierte mir hier noch eine Panne.

Der Hänger musste auf unserer engen Wohnstraße gewendet werden. Dieses Manöver nahm ich händisch vor; dabei wartete ein PKW bereits darauf, dass ich die Straße freigab. Beim Ankoppeln des Hängers habe ich mich dann wohl vom wartenden PKW beeindrucken lassen. Und vergessen, das Stützrad des Hängers hochzudrehen. Bei der Abfahrt "fühlte" sich das Fahren bereits merkwürdig an, dies schrieb ich allerdings dem leeren Hänger zu. Nach ein paar Kilometern kurz vor dem Kreuz Breitscheid hielt dann ein etwas älterer Mercedes vor mir mitten auf der Straße. Der Fahrer war mir durch seinen langsamen Fahrstil bereits ordentlich auf die Nerven gegangen. Er kam dann freundlicherweise an mein Fenster und wies mich darauf hin, dass etwas nicht in Ordnung sei. Unter meinem Fahrzeug sei ein Gegenstand zu erkennen, der stark rauchen würde!! Ok. Rechts rangefahren, Hänger kontrolliert. Und tatsächlich: das Stützrad qualmte heftigst und war an mehreren Stellen bereits deutlich abgefahren. Von einem Rad konnte man nicht mehr wirklich sprechen. Es handelte sich eher um einen ehemaligs kreisrunden Gegenstand, dem mit der groben Feile ein neues Lebens- und Drehgefühl vermittelt wurde. Stützrad hochgedreht, abkühlen lassen und dem Verleiher in Krefeld wieder auf den Hof gestellt. Alles bestens.

Und so endete eine epische Tour nach ca. 7.000 km im Van mit Anhänger. Viel Streß, oftmals schlechte Unterkunftsbedingungen, desöfteren das Hinterm-Geld-Her-Rennen (nur bei zwei, drei Locations kam der Wirt nach der Show und zahlte die vereinbarte Gage, in den anderen Fällen musste ein bis drei Mal nachgefasst werden), schlechte Ernährung.

Aber: das Gefühl, ohne den alltäglichen Druck des Jobs drei Wochen lang mit lockeren bzw, verrückten Musikern unterwegs zu sein, viele Leute kennenzulernen, auch viele Menschen, die mit Elan und Freude die Künstler unterstützen, Gelegenheiten, Freundschaften zu vertiefen, jeden Abend eine nicht langweilig-werdende Live Show zu sehen, die Freude und Begeisterung der Zuschauer, Leeroy's Songwriter-Fähigkeiten zu erleben, regelmäßige Lachattacken ... all dies hebt die negativen Punkte deutlich auf. Ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte und das ich jederzeit wiederholen würde.

Für die nächste Tour würde ich allerdings den Einsatz eines Hängers vermeiden wollen - die Geschwindigkeitsbeschränkung machte fast jede Fahrt zu einem Höllenritt. Parken und manövrieren in Großstädten ist schon mit dem Van problematisch genug, mit dem Anhänger ein fast unlösbares Problem. An mehreren Orten trennten wir den Hänger vom Van, um zwei PKW-Parkplätze zu belegen, immer wieder gab es Schwierigkeiten, den Hänger in engen Gassen zu wenden ... ein Zeitkiller ohnegleichen.

Auf jeden Fall eine großartige, erlebnisreiche Zeit ...
Monday, July 26, 2010
 Route in Google Maps ...


Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns gegen 10:30 Uhr vom Hotel in Norderstedt auf den Weg ins Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe. Das Navigationssystem berechnete eine Fahrtzeit von 3.5 Stunden - aber inzwischen trauten wir dem Gerät nicht mehr. Mehr als einmal hatten wir die Reisezeit um 100% überzogen. Dennoch waren wir einigermaßen entspannt, handelte es sich doch um einen freien Tag.

Die Fahrt in den Süden war aber alles andere als entspannend. Die komplette A1 schien eine einzige, große Baustelle zu sein. Gegen 13:45 Uhr erreichten wir die Raststätte Wildeshausen und machten dort erst einmal eine Mittagspause. Inzwischen kam mir das Raststätten-Essen fast aus den Ohren wieder heraus, aber der Hunger war groß genug, um dann doch eine fettige Speise einzuverleiben.

Nach ca. einer halben Stunde und ein paar Wachmacher-Kaffees sollte es auf den letzten Teil der heutigen Etappe gehen. Kevin Kane hatte sich allerdings bei unserem letzten Besuch bei Musik-Produktiv in Ibbenbüren in eine besondere Gibson-Gitarre verliebt und wollte dem Laden unbedingt einen weiteren Besuch abstatten. Da bot es sich an diesem Tag an, auch hier eine Rast zu machen. Weitere zweieinhalb Stunden später kamen wir also in Ibbenbüren an; Kevin verbrachte ca. ein halbe Stunde mit seiner Gitarre. Bevor er sich endgültig dagegen entschied. 2.500 EUR waren wohl doch ein etwas zu stolzer Preis.

Und so fuhren wir unverrichteter Dinge weiter nach Mülheim a. d. Ruhr. Hier gab es dann gegen 19:00 nach 9.5 Stunden Reisezeit zu ersten Spannungen untereinander. Und zwar aus einem lächerlichen Grund: nach der langen Fahrtzeit und dem ständigen Aufeinander-Hocken hatte ich keine Lust mehr, etwas für die Jungs, die den Tag im Wesentlichen im Schlaf verbrachten, zu kochen. Also schlug ich vor, wir könnten beim Chinese Essen aufholen.

Die Kanadier waren von ihren kanadischen Chinesen eine spezielle Art Gericht gewohnt (ich kann mich heute nicht mehr an Details erinnern). Nach einem Anruf im Restaurant wurde mir aber mitgeteilt, dass es so etwas nicht gebe. Die Musiker waren daraufhin recht kurz angebunden und beklagten sich über deutsche Asiaten und deren Restaurants und dass in Kanada doch alles besser sei. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust und sagte den Burschen, sie sollten sich doch bitte selbst um etwas zu Essen kümmern, ich hätte keine Lust mehr, das Mädchen für alles zu spielen. Ich wollte mir ein paar Kleinigkeiten vom Supermarkt holen. Das brachte dann das Faß zum Überlaufen und wir zickten uns gegenseitig eine Viertelstunde an.

Es war scheinbar ein reinigendes Gewitter. Anschließend machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Supermarkt, kauften Pasta, frisches Gemüse und ein paar Kleinigkeiten ein, bevor wir dann ebenfalls gemeinsam kochten und aufräumten.

An diesem Punkt war deutlich der Streß des Tourens deutlich zu spüren. Statt dreieinhalb Stunden verbrachten wir den ganzen Tag im Auto. Aus einem freien Tag wurde ein Tag auf der Autobahn. Und selbst der Chinese spielte nicht so mit, wie die Kanadier es wünschten. An diesem Abend war es mit dem Streß zunächst getan.

Am folgenden Morgen wurde der Trailer wieder beladen und gegen Mittag machten wir uns auf den Weg nach Frankfurt. Die Fahrt verlief problemlos (mit Ausnahme eines ca. 10km Staus rund um Köln) und wir erreichten das Hotel in Frankfurt.

Obwohl alle Verträge mit den Veranstaltern einen Mindeststandard für Hotels vorsahen: dieses Hotel entsprach keinem Standard. In einer engen Wohnstraße gelegen, kaum Parkmöglichkeiten vorhanden, eine kleine, schäbige Rezeption mit einem des deutschen soeben mächtigen Mitarbeiter, kleine, unsaubere Hotelzimmer und die vermutlich schäbigsten Badezimmer auf dieser Tour. Nach Bad Frankenhausen, vielleicht dem Miltenberger Gemeinschaftsklo.

Es machte den Eindruck - und dies bestätigte sich auch am nächsten Morgen beim Frühstück mit Plastikbecher-Kaffee alten Brötchen - als sei das Hotel im Wesentlichen von ost-europäischen Schiffsschaukel-Bremsern oder Security-Mitarbeitern bewohnt.

Wir vereinbarten eine kurze Rast im Hotel-Zimmer, um ca. eine Stunde später zum Frankfurter Sinkkasten aufzubrechen. Nur wenige Minuten nachdem wir auf die Zimmer gegangen waren, klopfte es an meiner Zimmertür und ich öffnete einem die Stirn haltenden Kevin Kane die Tür. Die Badezimmer in diesem Hotel waren so klein, dass Kevin sich bei der Benutzung des WCs den Kopf am Waschbecken angeschlagen hatte.  ;-)

Wie man auf dem Foto außerdem gut erkennen kann (Kevin entdeckte dies, als er nach der Kopfverletzung auf den Boden fiel), ist der WC-Sockel mit Tesa-Band zuverlässig gekittet worden. Muhahaha, so etwas konnte auch nur Kevin passieren. Wie gesagt, er lebte in einer anderen Welt. Und nur aus seinem Blickwinkel konnte er die professionell geflickte Stelle am WC entdecken ;-)

Die Show im Sinkkasten wurde von ca. 40 Gästen besucht - leider viel zu wenig für diese schöne Location. Nach einem schnellen Soundcheck empfahl uns der Promoter ein italienisches Restaurant namens "La Bella" gleich um die Ecke vom Sinkkasten. Und tatsächlich: dort gab es ausgezeichnetes Essen zu einem kleinen Preis.

Zurück im Sinkkasten trafen wir auf einen Freund aus Frankfurt. Dieser war mit seiner Frau zu Besuch und wir verbrachten gemeinsam einen schönen Abend. Das begeisterte Publikum forderte auch hier zwei Zugaben.

Spät in der Nacht kehrten wir zurück zu unserem heimeligen Hotel und hatten auch hier wieder einige Probleme, unser Fahrzeuggespann ordnungsgemäß und sicher zu parken. Vorsichtshalber nahme wir die Instrumente aus dem Anhänger und nahmen diese mit auf die Hotelzimmer.

Vor dem Frühstück am nächsten Morgen schauten wir beim Fahrzeug nach, ob noch alles in Ordnung war bzw. ob noch kein Strafzettel am Fahrzeug befestigt war. Tja, leider war das Ordnungsamt schon vor Ort gewesen und hatte einen Bußgeldbescheid über fünf Euro am Wagen hinterlassen. Das war noch eine billige Angelegenheit - in einem Parkhaus wären wir nicht so günstig davon gekommen.

Nach einem schnellen und wenig genießbaren Frühstück checkten wir aus dem Hotel aus und stellten fest, dass das Ordnungsamt leider noch einmal zugeschlagen hatte. Wies der erste Bescheid nur 5 EUR aus, so war nun ein neuer Bescheid hinter den Scheibenwischer geklemmt und die Strafe gleich auf 25 EUR heraufgesetzt. Wegen dauerhaften Falschparkens. Tja, hätten wir uns beim Frühstück ein wenig mehr beeilt, wären wir wohl etwas günstiger davon gekommen. Andererseits: aus Mangel an Alternativen kam gar keine andere Parkmöglichkeit in Frage.

Da der nächste Auftritt in Heilbronn (ca. zwei Stunden Fahrtzeit) stattfinden sollte, nahmen wir uns den Vormittag Zeit zur Erkundung der Frankfurter City. Es kostete uns - trotz der Nähe zur City ca. 30 Minuten bis wir mit Fahrzeug + Anhänger einen brauchbaren Parkplatz fanden. Und so teilten wir uns auf, um die Fußgängerzone zu erforschen. Zwei Stunden später trafen wir uns am Fahrzeug wieder. Und wie es der Zufall so will, um die Ecke ein Metzger, den wir zwecks Wurstbeschaffung (im Wesentlichen Landjäger) aufsuchten.

Mit frischen Würsten bepackt machten wir uns anschließend auf den Weg nach Heilbronn. Die Fahrt dorthin war kurz und angenehm und wir checkten bereits gegen 15:00 Uhr ins Hotel ein.  Nach einem kurzen Aufenthalt machte ich mich mit Tyson und Ian auf den Weg in die Innenstadt. Wir entdeckten eine kleine Konditorei mit Cafe. Dort kehrten wir ein und bestellten drei verschiedene Stücke hausgemachter Torten. Ein köstliches Erlebnis, wenngleich wir von den beiden älteren Damen, die im Cafe bedienten, stets argwöhnisch beobachtet wurden. Schließlich unterhielten wir uns auf englisch, sahen nach zwei Wochen Tour wahrscheinlich eher aus wie Junkies und saßen mit langen Haaren bei Kaffee und Kuchen in diesem Senioren-Cafe. Das konnten doch nur Perverse sein. Nichtsdestotrotz, der Kuchen war aufgezeichnet.

Am frühen Abend gingen wir dann vom Hotel in den Red River Saloon, der direkt nebenan lag. Dort trafen wir auf den Blue Rose Label-Chef Edgar Heckmann und zwei weitere Mitstreiter, die das Red River bereits ton- und lichttechnisch zu Aufnahmezwecken vorbereitet hatten. Von dem Konzert wurden insgesamt ein gutes Dutzend Songs mitgeschnitten und auch mir kam die ehrenhafte Aufgabe zu, während der Show eine Kamera zu bedienen. Das folgende Video zeigt den Song "Hell Of A Life" (mit meiner Kamera stand ich am rechten Rand der Bühne):



Auch hier wieder ein toller Abend, ein gut gefüllter Red River Saloon und drei Zugaben sorgten für einen wunderbaren Abend. Nach der Show wurden wir noch frisch bekocht und konnten aufgrund des nahegelegenen Hotels noch ein paar Bierchen dazu trinken. Schließlich gab es hier Weizenbier vom Faß - das gibt es nicht alle Tage.

Gegen 1:30 Uhr gingen wir auf unsere Hotelzimmer zurück.... und soeben fällt mir dabei noch eine Geschichte ein. Neben dem Red River war ein gewisses Etablissement und Leeroy und Tyson wollten diesem unbedingt einen Besuch abstatten. Für mich sah das Ganze nach einem ordinären Bordell aus aber Leeroy und Tyson argumentierten, in Kanada gebe es zahlreiche Girls-Clubs und nach einer Show könne man dort immer gut ein Getränk zu sich nehmen und den Mädchen zusehen (bei was auch immer). Mein Eindruck von dem Laden war jedoch einer, in dem man nicht ein Getränk zu sich nahm, sondern auch andere Geschäfte abwickelte. Da ich daran keinen Bedarf hatte, weigerte ich mich mit Händen und Füßen, ging schließlich alleine auf mein Zimmer zurück.

Am nächsten Morgen erfuhren wir dann, dass es sich tatsächlich um einen Puff handelte und Getränke konnte man dort nicht zu sich nehmen. Außer wenn man mit einer der Damen auf's Zimmer ging. Dann war ein Getränk inklusive. Leeroy und Tyson waren dann doch ganz dankbar, den letzten Schritt nicht gemacht zu haben.

Meine Nacht in Heilbronn war nur sehr kurz. Um 1:30 Uhr ins Bett, um 2:30 Uhr schon wieder raus: Zittern am ganzen Körper und eine halbe Stunde später kam das große Erbrechen. Nie zuvor habe ich solche Mengen erbrechen müssen und bei den letzten Stößen kam nur Galle hoch. Mein Rachen brannte vor Säure und bis morgens um 6:30 Uhr konnte ich kein Auge mehr zutun. Gegen 8:30 Uhr schellte der Wecker und kurz darauf trafen wir uns zum Frühstück. Ich hatte mich wieder einigermaßen erholt, konnte mir aber die Übelkeitsattacke gar nicht erklären (erst ein paar Monate später sollte ich eine Erklärung dafür haben).

Neuer Tag, neues Glück. Nach dem Frühstück ging es direkt nach Stuttgart. Bereits nach einer Stunde checkten wir im Hotel ein. Gemeinsam mit Tyson und Kevin machten wir uns vom Hotel aus auf den Weg in die Stuttgarter Innenstadt. Kevin war auf der Suche nach einem Vinyl-Shop und Tyson wollte einem Musikinstrumente-Laden einen Besuch abstatten. Und so liefen wir uns in Stuttgart die Füße wund. Fast. Gegen 17:00 Uhr waren wir zurück im Hotel wo Leeroy und Ian den ganzen Tag auf ihren Zimmern verbracht hatten.

Ein kurzes Nickerchen gemacht und schon ging es weiter ins Laboratorium. Dort erwartete man uns bereits sehnsüchtig. Aufgrund unserer Gespanngröße fanden wir keinen Parkplatz in der Nähe und so mussten wir das Equipment gute 500m bis in den Club schleppen. Dort arbeiteten viele freundliche Menschen und es sollte ein großartiges Live-Event werden. Unter anderem traf ich auf Jürgen Feldmann, der die deutsche Band-Of-Heathens Webseite betreut. Meine Freundin Gudi hatte uns bereits auf eine BoH Gig in Ottersum miteinander bekannt gemacht. Hier trafen wir uns in der Nähe von Jürgen's Heimat. Edgar Heckmann und seine Frau waren vor Ort und ich machte Bekanntschaft mit Anja von Weird Pony Booking. In der Pause sprach mich dann noch ein Freund von Allison Green aus Victoria/B.C., Kanada, an: Joachim Reinhardt. Er ist Hobby-Fotograf und fertigte einige großartige Aufnahmen an (siehe Foto).

Im ersten Set hatte Kevin seine geregelten Probleme mit dem Tontechniker. Dieser wollte Kevin's Gitarre nur gedämpft über die PA spielen. Kevin und die Band waren schlichtweg anderer Meinung. Ihnen fehlte der Druck. Sie baten mich in der Pause, mit "Santa" (den Namen hatte sich der Tontechniker inzwischen erworben) zu sprechen. Aber auch meine Bitte wurde abgelehnt. Im zweiten Set entfernte Kevin dann das Mikro vor dem Verstärker und drehte diesen vollends auf. "Santa" war ziemlich angefressen, aber der Sound anschließend deutlich besser als im ersten Set.

Vom Konzert gibt es einen hervorragenden Mitschnitt und insgesamt gesehen war dies ein toller Abend: zwischendurch tanzten immer wieder Gäste mit, bei den Zugaben (von denen insgesamt drei gespielt wurden) tanzten von 120 Gästen ca. 25 Leute und sorgten für eine Bombenstimmung. Hier befinden sich Teil 1 (mp3 zip, 82MB) und Teil 2 (mp3 zip, 125MB) zum freien Download.

Nach der Show fuhren wir das Gespann bis direkt vor den Club und behinderten dabei zwar ein wenig den Straßenverkehr, aber es war niemand mehr in der Lage die komplette Backline über 500m zum Fahrzeug zu schleppen. Gegen 2:00 Uhr fielen wir erschöpft in die Betten und freuten uns auf den folgenden Tag: zu Besuch bei Freunden in Lahr/Schwarzwald.

Nach dem Frühstück verließen wir das Hotel gegen 11:00 Uhr und kamen ca. 2,5 Stunden später im Schwarzwald-Dort Lahr an. Dort fand an diesem Wochenende ein Blumenfest statt, auf dem sich Kevin mit der örtlichen Wein-Königin (und einer Tüte Fritten in der Hand) fotografieren ließ.

Wie man der Aufnahme entnehmen kann, ging Kevin dem königlichen Aufpasser scheinbar ganz schön auf den Nerv ;-) Ich kann das verstehen.

Leeroy hatte ursprünglich geplant, bei Freunden zu übernachten. Aus diesem Grund hatte ich vor Tourbeginn ein Hotelzimmer im nahegelegenen Prinzbach für mich gebucht. In traumhafter Lage befindet sich dort das Hotel Badischer Hof. Kurzfristig hatte sich Leeroy jedoch dann dazu entschieden, mit der Band im Hotel Grüner Baum zu übernachten. Zunächst setzte ich die Band in Lahr am Hotel ab. Dort wurden wir recht unfreundlich empfangen und den Musikern wurden Zimmer zugeteilt. Irgendein Detail stimmte nicht und es gab den ersten Streit mit der Hotelchefin.

Am Nachmittag unternahm ich bei perfektem Herbstwetter eine längere Wanderung hinauf zur Burgruine Hohengeroldseck. Gegen 16:30 Uhr wollte ich mich wieder mit den Musiker treffen und zum Schlachthof fahren. Am Hotel angekommen, warteten Tyson, Ian und Kevin bereits draußen. Leeroy hatte das Hotel doch verlassen und war zu Freunden gegangen - das Hotel war ihm zu dreckig und eklig. Die drei verbliebenen Wildflowers mußten nun mit dieser schäbigen Unterkunft vorlieb nehmen und ich war dankbar für meine Hotel-Wahl.

Um den Wildflowers aber noch ein wenig Abwechslung zu bieten, schlug ich vor, zurück zu meinem Hotel zu fahren, um im dortigen Cafe ein Stück Original Schwarzwälder Torte zu genießen. Also machten wir uns auf den Weg von Lahr nach Prinzbach. Die drei waren begeistert von der landschaftlichen Schönheit und der Lage des Hotels; noch mehr begeisterte die Jungs die Tracht der Kellnerinen im Hotel-Cafe, aber als dann endlich die Schwarzwälder Kirschtorte serviert wurde, gingen die Augen über (Foto Kevin Kane).

Tyson verspeiste ganze zwei Stück Torte und hatte scheinbar immer noch nicht genug. Leider waren es die letzten Stücke Torte :-( Nachdem wir derart gestärkt waren, fuhren wir zum Schlachthof und begannen, die Backline aus dem Hänger umzuladen. Während des Soundchecks ereignete sich dann noch eine Szene, die selbst Kevin Kane in seinen 25 Jahren Bühnenerfahrung noch nicht erlebt hatte. Die Band spielte den Song "I Believe In Love", als der Tontechniker bat, das Mikro von Kevin Kane auszuprobieren. Und so kletterte der Techniker auf die Bühne und bat die Band den Refrain zu spielen. Und ohne mit der Wimper zu zucken fing der Techniker an, den Refrain zu schmettern und zeigte Kevin einmal, wie er zu singen hatte. Auf die Soundeinstellungen hatte der Auftritt keine Auswirkungen und ich weiß bis heute nicht, was es mit dieser Aktion auf sich hatte. In den darauffolgenden Tagen sorgte diese Szene aber immer wieder für Heiterkeit ;-)

Die Show war gut besucht, das Publikum aber durchaus reserviert. Dies änderte sich erst zum Ende der Show, als das Publikum auch hier drei Zugaben einforderte.

Es wurden jede Menge CDs und T-Shirts verkauft. Anschließend wurde gemeinsam im großen Backstage-Raum mit den Mitarbeitern, Marco und Kostja (zwei Freunden von Leeroy) weitergefeiert und gegen 1:00 Uhr der geordnete Rückzug durchgeführt.

Nach dem ausgezeichneten Frühstück checkte ich aus meinem Hotel aus und fuhr nach Lahr. Dort warteten die Musiker mißgelaunt draußen vor dem Hotel. Telefonisch hatten sie mich bereits darüber informiert, dass es vor Ort irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Hausdrachen gebe, sie aber nicht erklären könnten, worum es denn ginge. Und so wollte die Dame des Hauses uns nicht ziehen lassen, bevor die Hotelrechnung bezahlt sei.

Ich zeigte ihr den Vertrag und erklärte ihr, dass die Hotelkostenübernahme durch den Veranstalter erfolgen würde, dies das absolut übliche Verfahren sei und fragte, wie sie ansonsten mit Gästen des Schlachthofes verfahren würde. "Die zahlen!!! Alle!". Nach etlichem Hin und Her entschloß ich mich dazu, den Veranstalter über das Mobiltelefon anzurufen. Nachdem ich ihm die Situation erklärte, platzte ihm schon am Telefon der Kragen und er bat darum, mit der Hotelchefin zu sprechen. Die war am Telefon sehr kurz angebunden, legte zügig auf und sagte, sie benötige noch eine Unterschrift auf einem Formular. Diese Unterschrift gab ich ihr, bevor sie grußlos den Raum verließ und uns stehen ließ. Deutsche Gastfreundlichkeit. Im Übermaß.

An diesem Tag stand wieder eine lange Fahrt bevor. Wie schon mit Easton Stagger Phillips hatten wir auch dieses Mal im Anschluß an das Lahr-Konzert einen Sonntags-Auftritt im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Gelsenkirchen. Die Fahrt an einem sonnigen Sonntag wollte wieder mal kein Ende nehmen. Am späten Nachmittag kehrten wir zunächst noch einmal ins Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe ein bevor wir uns nach Kaffee und Kuchen wieder auf den Weg nach Gelsenkirchen machten.

In Gelsenkirchen angekommen, entdeckte Ian im Backstage Raum eine Kostümkiste und fand einen coolen Hut, den er während des ganzen Abends trug. Die WAZ (derwesten.de) verfaßte zu dem Konzert das folgende Review:

"
Musik : Country-Barde liefert starken Auftritt
Gelsenkirchen-Buer, 27.10.2009, Kira Schmidt

Der Kanadische Sänger und Songwriter Leeroy Stagger war zu Gast im Bonni.
„Besuch aus Übersee” hatte das Dietrich-Bonhoeffer-Haus am Eppmannsweg am Sonntag. Zu Gast war der kanadische Sänger und Songwriter Leeroy Stagger mit seiner dreiköpfigen Band „The Wild Flowers”.
Bereits zum dritten Mal fand Stagger den Weg ins Bonni, umso erstaunlicher, dass nur wenige den Weg nach Hassel und in sein Konzert gefunden hatten. Denn der Kanadier überzeugte mit handgemachter Rock- und Countrymusik. Seine musikalischen Wurzeln hat der 27-jährige im Punkrock. In seinen Liedern schrieb er sich damals den Frust von der Seele. Und während sich sein Stil wandelte, blieben die Inhalte gleich.
Es sind Geschichten aus dem Leben Staggers, die der Sänger und Texter in seinen Songs erzählt. Mal singt er in „Brothers” vom Erwachsenwerden, dem keiner entkommt. „Das habe ich jetzt auch erkannt.” Dann aber auch von netten Episoden. Genervt vom ewigen Schnee in Kanada etwa zog es den Fan von Countrymusik nach Nashville. Dort angekommen, erlebte er das für die Region unglaubliche – es schneite. „Snowing in Nashville” erzählt diese Anekdote in einem waschechten Country-Song, der Leeroy Stagger besser zu Gesicht steht als die rockigen Töne. Hier bekam seine Stimme eine außergewöhnliche Klangfarbe, die die Zuhörer in ihren Bann zog.
Wer übrigens mehr vom kanadischen Country-Barden hören will, kann dies durch seine neue CD „Everything Is Real” tun.
 
"Country-Barde liefert starken Auftritt
Gelsenkirchen-Buer, 27.10.2009, Kira Schmidt

Der Kanadische Sänger und Songwriter Leeroy Stagger war zu Gast im Bonni.

„Besuch aus Übersee” hatte das Dietrich-Bonhoeffer-Haus am Eppmannsweg am Sonntag. Zu Gast war der kanadische Sänger und Songwriter Leeroy Stagger mit seiner dreiköpfigen Band „The Wild Flowers”.

Bereits zum dritten Mal fand Stagger den Weg ins Bonni, umso erstaunlicher, dass nur wenige den Weg nach Hassel und in sein Konzert gefunden hatten. Denn der Kanadier überzeugte mit handgemachter Rock- und Countrymusik. Seine musikalischen Wurzeln hat der 27-jährige im Punkrock. In seinen Liedern schrieb er sich damals den Frust von der Seele. Und während sich sein Stil wandelte, blieben die Inhalte gleich.

Es sind Geschichten aus dem Leben Staggers, die der Sänger und Texter in seinen Songs erzählt. Mal singt er in „Brothers” vom Erwachsenwerden, dem keiner entkommt. „Das habe ich jetzt auch erkannt.” Dann aber auch von netten Episoden. Genervt vom ewigen Schnee in Kanada etwa zog es den Fan von Countrymusik nach Nashville. Dort angekommen, erlebte er das für die Region unglaubliche – es schneite. „Snowing in Nashville” erzählt diese Anekdote in einem waschechten Country-Song, der Leeroy Stagger besser zu Gesicht steht als die rockigen Töne. Hier bekam seine Stimme eine außergewöhnliche Klangfarbe, die die Zuhörer in ihren Bann zog.
Wer übrigens mehr vom kanadischen Country-Barden hören will, kann dies durch seine neue CD „Everything Is Real” tun."

Da es sich bei den Veranstaltungen im Bonni um Early-Night-Shows handelt, waren wir bereits gegen 23:30 Uhr zurück im Raumfahrtzentrum und fielen glücklich aber erschöpft in unsere Betten. Der nächste Tag war mal wieder ein freier Tag und es war höchste Zeit dafür.
Sunday, July 25, 2010
Danny sendete dieser Tage ein Foto, das ihn im Hoodie des Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe zeigt. Fehlt nur noch die Schultüte ;-)

Friday, July 23, 2010
Vor einigen Wochen veröffentlichte Leeroy Stagger eine in seinem privaten Studio aufgenommene CD mit reinen Akustikversionen seiner Songs. Auf dieser CD zeigt sich, dass Leeroy's Songs auch ohne eine Band absolut überzeugend sind. Im Gegenteil, es zeigt sich eher, welch großartiger Songwriter Leeroy tatsächlich ist.

Netter Nebeneffekt: das Cover der CD habe ich beim Easton Stagger Phillips Gig im Toogenblijk in Brüssel/Belgien aufgenommen. Schön, dass ich in meinem Lebenslauf nun auch vermerken kann, als Cover-Fotograf Erfahrung zu besitzen. ;-)

Aber zurück zur CD: Hier befindet sich ein sehr schönes Review, in dem der Autor den folgenden Satz von sich gibt:

"In summation, this album all but proves what I’ve been saying for a couple years now: Leeroy Stagger is one of his generation’s best songwriters, bar none. He’s twice as consistent as Ryan Adams, and every bit as convincing as Ben Nichols or Craig Finn."

Also: wer eine Ausgabe dieses guten Stückes haben möchte, schreibe mir bitte eine E-Mail. Für 15 EUR (am besten per PayPal) ist die CD (bald auch hier) zu haben.
Friday, July 16, 2010
Jeff Robson ist der großartige Moderator meiner Lieblingsradiosendung "Tell The Band To Go Home" (jeden Sonntag Abend von 21:00 Uhr - 23:00 Uhr über Internet Radio). Unter der Woche wird über den gleichen Sender eine weitere Sendung ausgestrahlt, die einen etwas rockigeren Charakter hat, Steel Belted Radio. Auch diese Sendung wird von Jeff Robson (mit Unterstützung von KK und T-Bar) moderiert.

Und nun hat das Raumfahrtzentrum Jeff Robson und Danny Michel zur Vorstellung von Danny's neuer Platte "Sunset Sea" zusammengebracht. In der letzten Nacht führte Jeff das Interview live. Für jemanden, der Danny kennt, nicht überraschend, musste Danny während des Interviews kurz unterbrechen, denn es näherte sich ein unangekündigter Tornado, so dass er Fenster und Türen seinen Wohnmobils, des Hauses und des Studios schließen musste ;-) Außerdem berichtet Danny über seine Erfahrungen mit dem Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe.

Das Interview befindet sich hier als mp3-Download (31MB mp3):

http://www.sendspace.com/file/5o7te9

Für Danny Michel's Wintertour 2011 stehen derzeit die folgenden Termine fest:

28.01.2011 Music Star, Hamburg/Norderstedt
29.01.2011 Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe, Mülheim a. d. Ruhr
30.01.2011 Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Gelsenkirchen
Nach dem Einchecken ins Hotel machten wir uns gegen 17:00 Uhr auf den Weg zu Bostelmann's Saal nach Frelsdorf. Dort angekommen machten wir vor einem großen Werbebanner ein Foto, bevor die Bühne aufgebaut und der Soundcheck durchgeführt wurde.
Die lokale Tageszeitung schrieb über den Auftritt das folgende Review:











Tiefgründig genialer Sound - Der Kanadier Leeroy Stagger rockte in Frelsdorf


Coole Gitarrensoli, brilliante Schlagzeugbreaks und eine tolle Stimme. Wenn Sie jemanden treffen sollten, der so ins Schwärmen gerät, der kann nur den jungen kanadischen Roots- und Country-Rockmusiker Leeroy Stagger und seine Band gehört haben.

Mit diesem musikalischen Highlight hat Carsten Bostelmann, Vorsitzender des Vereins Kulturtransport am Freitag Abend in Bostelmanns Saal wieder einmal ein gutes Händchen bewiesen und das kulturelle Angebot der Elbe-Weser-Region bereichert.


Die knapp 100 Besucher im Saal hatten vor der Veransaltung länger als geplant die Gelegenheit, sich bei einer Flasche Wein oder einer Flasche Bier auf Lagerfeuer- und Präriefeeling einzustimmen.


Mit "Sorry, I'm late, it's canadian time." erlangte Leeroy Stagger die Sympathie des Publikums im Nu, als er die Bühne betrat. Stagger's Texte wirken ehrlich, rau und schonungslos. Sie handeln von Einsamkeit und Fernweh, beschreiben ungeschminkt das monotone Small-Town-Leben mit all seinem Frust in den Beziehungen und dem Trost im Alkohol. Er findet in seinen Texten oft genug einen Ausweg, eine Tür zur Hoffnung, einen Hauch von Glück.


In diesem Genre bleibt Leeroy Stagger sich selbst genauso wie dem Namen seines Albums treu: "Everything Is Real". Er wirkt völlig authetisch und unverbraucht. Naturbelassen unter jeglichem Verzicht auf klanliche Tricks erweckte Leeroy Stagger Bostelmann's Saal zum Leben.


Auch diese Runde aus einer Reihe von Veranstaltungen des Vereins Kulturtransport entließ die Zuhörer im Frelsdorfer Saal mit einem unvergleichlichen Konzerterlebnis in den Abend.

Auch an diesem Abend verlangte das Publikum drei Zugaben - ein toller Erfolg. Und so verbrachten wir nach der Show noch eine lange Zeit mit Carsten Bostelmann, seinem Team und den Gästen. Erst gegen 2:00 Uhr morgens erreichten wir wieder das Hotel, in dem Kevin Kane für eine großartige Lachorgie sorgte.

Kevin Kane ist ein lustiger Bursche von einem anderen Planeten. Er beobachtet das Leben aus einem ganz speziellen Blickwinkel und entdeckt dabei Dinge, die allen anderen Menschen verborgen bleiben. In diesem Fall war es ein ausgestopfter Fasan, den Kevin von der Wand nahm und damit eine Fasanenattacke simulierte. Dabei schrie Kevin wie am Spieß und wir brachen vor Lachen beinahe zusammen. Am nächsten Morgen nahm dann auch Tyson Maiko noch einmal ein liebgewonnenes Wildtier in die Hand.
Gegen 9:00 Uhr am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Südosten. Von einem logistischen Standpunkt aus betrachtet war die Tour eher eine Tortour, denn auch an diesem Tag hatten wir eine Riesendistanz zurückzulegen. Von Bremerhaven im Nordwesten Deutschlands ging es über 600 km mit unserem Gespann nach Singwitz im Südosten. Wie man der obigen Karte entnehmen kann, sollte es in den nächsten Tagen aber auch wieder zurück in den Norden gehen. Da gäbe es deutlichen Optimierungsbedarf!!

Die Fahrt wollte kein Ende nehmen und ich glaube, wir machten an insgesamt vier Raststätten halt. Wie der geneigte Leser sich vorstellen kann: den Vorsatz, gutes und gesundes Essen zu sich zu nehmen, kann man auf einer Tour vollends vergessen. Gegen 18:00 Uhr checkten wir im Hotel in Bautzen ein und machten uns bereits 30 Minuten später wieder auf den Weg ins Kesselhaus nach Singwitz.

Das Navigationssystem wies eine Fahrtzeit von ca. 10 Minuten aus; auch auf der Google-Maps Karte sah es ähnlich aus. Es wimmelte allerdings von Großbaustellen, so dass sich die Anreise als sehr kompliziert herausstellte und wir ca. 40 Minuten bis nach Singwitz brauchten. An den Rückweg dachten wir hier noch nicht.

In Singwitz angekommen hatten wir Schwierigkeiten, den Club in einem Gewerbegebiet zu entdecken. Letztendlich gelang es uns und wir waren sehr angetan von der Umgestaltung eines historischen Gebäudes zu einer Kulturherberge. Eine große, professionelle Bühnen-, Licht- und Soundtechnik, eine sehr durchdachte Konstruktion von Zugang, Backstage-Bereich, Bühnenaufbau, im Zuschauerraum z. T. alte Ölfässer als Tische, viel Mauerwerk, viel Edelstahl. Und auch hier sollte sich ein sehr dynamischer und guten Abend entwickeln.

Die Zuschauer waren begeistert von der Show, gingen toll mit, verlangten auch hier drei Zugaben und viele meinten nach der Show, dass Leeroy Stagger deutlich mehr Publikum verdient gehabt hätte. Für unseren Geschmack war die Show mit ca. 100 Gästen jedoch recht gut besucht und ein voller Erfolg.

Gegen Mitternacht begannen wir bei Nachtfrost mit dem Abbau der Backline und konnten gegen 1:15 Uhr wieder abfahren. Die Großbaustellen führten auf dem Rückweg wieder zu einem großen Problem: das Navigationssystem lotste uns über eine Strecke, die schnell zu einer Baustraße wurde, nach ca. 500m wurden wir auf eine kleine Seitenstraße gelotst, um anschließend wieder auf die Baustraße zu gelangen. Dort gab es dann ein Hinweisschild, dass die Straße bald enden werde und nur Baufahrzeugen die Weiterfahrt erlaubt sei. Wir folgten der irrigen Annahme, dass wir sicher auch über diese Baustrecke fahren könnten, denn das Wenden mit Van und Hänger schien auf dieser Baustelle unmöglich. Tja, und so fuhren wir tatsächlich bis an das Ende der Straße, die aufgrund einer noch fehlenden Brücke quasi im Nichts endete. Nach einem ca. 30minütigen Wendemanöver unter Zuhilfenahme aller dirigierenden Mitfahrer schafften wir bei eisigen Temperaturen das schier Unmögliche - das Gespann war endlich gewendet.

Wenn ich mich recht entsinne, benötigten wir weitere 30 Minuten bis zum Hotel und fielen dort todmüde in unsere Betten. Die Aussicht auf den folgenden, freien Tag in Berlin bereitete uns aber gewisse Vorfreude.

Am folgenden Sonntag, den 18.10.2009, fuhren wir nach dem Frühstück weiter nach Berlin und erreichten gegen 14:00 Uhr unser Hotel Velvet in der Oranienburger Straße. Nach einer kurzen Erfrischung machten wir uns auf die Socken und ich mimte bei einer ausgedehnten Begehung den Reiseleiter.  Wir besichtigten den Bunker (Reinhardtstraße, den Reichstag und das Bundeskanzleramt, das Sowjetische Ehrenmal, die Gedenkecke für Opfer des SED-Regimes, das Brandenburger Tor, das Berliner Stelenfeld. Besuchten Reste der Berliner Mauer am Checkpoint Charlie, marschierten über die Friedrichstraße, Jägerstraße bis zum Gendarmenmarkt. Anschließend zurück auf die Friedrichstraße bis wir gegen 18:00 Uhr wieder am Hotel waren.

Eine knappe Stunde später trafen wir uns zum Abendessen im dem Hotel gegenüberliegenden indischen Restaurant Amrit. Die Speisen und Getränke waren ausgezeichnet und anschließend waren die Jungs so gut drauf, dass sie noch eine weitere Runde durch Berlin drehen wollten.

Wir machten uns also erneut auf den Weg. Über die Oranienburger Straße, die Hackeschen Höfe und die Karl-Liebknecht-Straße, ging es zum Alexanderplatz. Nach einem großen Bogen zurück über Karl-Liebknecht-Straße, Unter den Linden, Zeughaus, Kupfergraben und Tucholskystraße zurück zur Oranienburger. Ein wunderschöner Abend bei klarem Himmel und trocken-kaltem Wetter.

Nach einigen letzten Absackern in der Velvet Lounge des Hotels war wieder mal ein Tag geschafft.

Der Folgetag sollte wiederum ein Dauerreisetag werden. Gegen 10:00 Uhr verließen wir Berlin im Schritttempo. Nach gefühlten 90 Minuten waren wir auf der Autobahn A24 konnten dort aber nicht wirklich an Geschwindigkeit zulegen. Es machte den Eindruck, ganz Berlin sei auf der Fahrt Richtung Norddeutschland. Gegen Mittag machten wir Halt in einer schäbigen Autobahn-Raststätte mit kleinem, aber unfeinem Angebot. Wir hofften, dass sich der Stau nach der Pause etwas entzerrt haben würde, aber das war nur ein Wunsch, der nicht erfüllt wurde. Weiter ging es im Megastau nach Hamburg. Gegen 17:00 Uhr passierten wir Hamburg und erreichten nach ca. 8 Stunden Gesamtfahrtzeit gegen 18:00 Uhr Norderstedt.

Dort checkten wir zunächst im Hotel ein und machten uns gleich wieder auf den Weg zum Ort des Geschehens. Dort hatten wir nicht mal mehr Zeit für ein Abendessen, denn wir waren bereits zwei Stunden über der Zeit. Die Betreiber des Music Star, Wolfgang und Andrea, sind zwei sehr nette, begeisterte Musik-Fans und ihre Liebe zur Musik und den Musikern merkt man ihnen in nahezu jeder Bemerkung und Aktion an.

Beim Music Star handelt es sich um einen relativ kleinen Raum, in dem aber zahlreiche Techniker mit ausgezeichnetem Material arbeiten: Licht, Ton, Video... alles vom allerfeinsten. Die Show wurde mit mehreren Kameras aufgezeichnet und gleichzeitig in die angeschlossene Kneipe live übertragen.

Vor der Show traf ich auf meine Familie, die während der Herbstferien ein paar Tage in Hamburg verbrachten - das war ein sehr schönes Wiedersehen! Außerdem traf ich auf meinen Freund und ehemaligen Kollegen Jörg, der bereits 15 Jahre zuvor aus Mülheim nach Norderstedt zog.

Die Show endete hier nach zwei Zugaben und die Publikumsreaktionen waren ausgezeichnet (was sich auch immer an den CD Verkaufszahlen ablesen lässt). Obwohl wir auch dieses Mal wieder den ganzen Tag im Auto verbracht hatten, war es ein schöner Tag. Und das Hotelzimmer wartete bereits auf uns. Mit Dusche und WC.

nächste Hauskonzerte

27.04.2012 Matt Epp
12.05.2012 Borussia, Olympiastadion, Berlin
07.10.2012 Danny Michel
29.10.2012 Leeroy Stagger & Band
23.11.2012 Corin Raymond


Raumfahrtzentrum Saarner Kuppe

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